Auf den Spuren außergewöhnlicher Frankfurterinnen
Die Webseite feiert dieses Jahr ihr 16 jähriges Jubiläum!
Von 2007 bis 2023 präsentieren wir hier Biografien von starken, kämpferischen Frauen im jeweiligen
historischen Kontext.
Paulskirche - Sitzung mit DAMENGALERIE
Frankfurterinnen in der Demokratie-Bewegung
Frankfurterinnen bei Protestveranstaltungen während der März-Unruhen sowie später bei den Sitzungen der Nationalversammlung in
der Paulskirche.
Anlässlich des 175 jährigen Jubiläums der Frankfurter Paulskirche stellen wir Ihnen
die Biografien einiger sehr engagierter Frankfurterinnen vor.
Diese Frauen nahmen mit größtem Interesse regelmäßig an den Sitzungen der Frankfurter Paulskirche teil, wie etwa
Clotilde Koch-Gontard, Marianne Lutteroth-Gontard, Louise Mittermaier u.a. Um über eine freiheitliche Verfassung und
die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten, versammelten sich am 18.Mai 1848 die Mitglieder des ersten
gesamtdeutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche. Zum Präsidenten wählten sie den liberalen Politiker Heinrich von
Gagern (1799-1880).
In der Paulskirche wurde eine eigene Loge - „die Damengalerie” - für die geladenen Frauen reserviert, damit sie
die Möglichkeit hatten, von allen zugänglichen Emporen aus das Geschehen zu verfolgen. Zwar durften sie nicht wählen, aber bei den
Versammlungen konnten sie ihre Meinung kundtun.
Wir erinnern auch an 1833, als sich kämpferische Frankfurterinnen, wie Eva Bunsen oder Annett Stoltze an der Märzrevolution wie auch
am Frankfurter Wachensturm beteiligten. Dafür hatten sie mehrjährige Haftstrafen zu ertragen, wenn nicht sogar den Tod.
Ohne eigenes Verschulden hingegen geriet Henriette Zobel im September 1848 in einen Tumult, der ihr diverse Gerichtsverfahren
und eine langjährige Haftstrafe einbrachte.
Lesen Sie mehr über
Clotilde Koch-Gontard,
Louise Mittermaier,
Eva Bunsen,
Annett Stoltze,
Anna Maria Stoltze, sowie über
Henriette Zobel und
Marianne Lutteroth-Gontard.
2022 Stille Helferinnen und
Widerstandskämpferinnen im NS
Frankfurterinnen riskierten sogar ihr Leben, um anderen zu helfen! Wie gelang es diesen Frauen trotz
immenser persönlicher Bedrohung ihre mitfühlende Einstellung zu bewahren? Die einen übten praktische Solidarität
und leisteten Hilfe bei der Emigration. Andere versteckten gefährdete Personen und versorgten sie heimlich mit
Lebensmitteln. Und viele Frankfurterinnen jüdischer Herkunft bereiteten sich ab 1933 für die Flucht vor,
wie etwa Hertha Riese, Marie Juchacz, Tony Sender, Mathilde Einzig, Erna Pinner u.a.
Nur wenige kehrten nach dem Krieg nach Frankfurt zurück.
Von Herbst 1942 bis Ende Mai 1943 hatte die Frankfurter Gestapo in Frankfurt die Verfolgung sogenannter
Mischehen verstärkt. Widerstandskämpferinnen und Stille Helferinnen versuchten diese Betroffenen wie auch
politisch Verfolgte über die Grenze zu schmuggeln. Manchen konnte durch Fluchthilfe oder Verstecken geholfen
werden.
Lesen Sie mehr über
Johanna Kirchner,
Lore Wolf,
Johanna Tesch,
Mile Braach,
Tony Sender,
Marie Juchacz,
Erna Auerbach,
Mathilde Einzig u.a.
2020-21 Frankfurts starke Frauen
Ab Mai 2020 lernen Sie erneut starke Frauen in Frankfurt kennen. Sie waren in der Zeit um 1800 als
Stifterinnen, Künstlerinnen, politische Akteurinnen sowie als Geschäfts- und Handwerksfrauen aktiv.
Künstlerinnen brachen auf teilweise sehr gefährliche Reisen in nahezu unbekannte Welten auf und
schufen aus dieser Erfahrung heraus großartige Kunstwerke.
Neu erarbeitet möchten wir Ihnen auf dieser Webseite weitere starke Frauen nahe bringen, die wir in
der Ausstellung von 2007 nur vereinzelt vorstellen konnten. Sie treffen hier auf Frankfurterinnen, die
sich als Handwerkerinnen und Händlerinnen, als Gärtnerinnen und Hockinnen unternehmerisch, streitbar,
widerständig und innovativ ihren Platz in der Stadtgesellschaft erkämpft haben - oder aber auch
scheiterten. Ihre Klage - und auch Verteidigungsschriften stellen für uns eine wichtige Informationsquelle
dar. Diese Dokumente bezeugen nämlich, mit welcher Sachkenntnis, Beharrlichkeit wie auch Mut und
Unternehmungsgeist diese Frauen für das wirtschaftliche Überleben ihres Betriebes und ihrer Familien
kämpften.
Kaffeepause der weiblichen Abgeordneten der Nationalversammlung in Weimar. 1919.
(hmf)
1918-19 Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht
Das 100 jährige Jubiläum des Frauenwahlrechts feierten wir 2019 mit der von Dorothee Linnemann
kuratierten Ausstellung. Frankfurterinnen und ihre Mitstreiterinnen hatten Ende des 19. und Anfang
des 20. Jahrhunderts zur Entstehung der Weimarer Republik und zur Einführung des Frauenwahlrechts
1918/19 in Deutschland beigetragen. Die Frauenbewegung war neben der Arbeiterbewegung die große soziale
Bewegung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Wir stellten daher 2019 neben den Frauenrechtlerinnen aus
Frankfurt auch Protagonistinnen aus der gesamten Republik vor. Ab Januar 2019 erinnerten wir in der
Webseite ein Jahr lang beständig an die enorme Leistung dieser couragierten Frauen, über die Sie sich
in der Rubrik politisch oder im Blog des hmf intensiver informieren können.
Frauenrechtlerinnen und Friedensbewegte - 100 Jahre Erster Weltkrieg 1914-18
2014 erinnerte die Webseite 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs an jene Frankfurterinnen,
die mit großer Überzeugungskraft in politischen Parteien, vor allem jedoch in der Frauenbewegung, wesentlich
zu gesamtgesellschaftlichen Veränderungen beitrugen. Trotz wiederholter Niederlagen kämpften
Frauenrechtlerinnen und Friedensbewegte hartnäckig für die Verbesserung von Rechten und Lebenschancen für
sich und andere. Als Politikerinnen und Unternehmerinnen, als Künstlerinnen und Sammlerinnen leisteten sie
wertvolle Beiträge zum ‚kulturellen Kapital’ ihrer Heimat.
Titelbild vor 2012
2007 Blickwechsel - Frankfurter Frauenzimmer um 1800
Die Kuratorin Ursula Kern entwickelte 2007/08 im Anschluss an die Ausstellung erstmals eine Webseite
„Frankfurter Frauenzimmer”, um damit künftig einen öffentlichen Ort der Erinnerung zu schaffen für
Frankfurter Akteurinnen und deren Spuren in den Sammlungen des Museums. In den Folgejahren wurde der
Bestand an Biografien kontinuierlich erweitert. Das 18. Jahrhundert - auch als „Jahrhundert der Frauen”
bekannt - brachte wie kaum eine andere Epoche zuvor so variantenreich weibliche Lebenswelten ins Bild.
Viele jener Frankfurterinnen waren in ihren Lebens- und Arbeitszusammenhängen bemerkenswert aktiv und
ambitioniert. 2007 wurden in dieser Ausstellung sowie im Begleitband weit über 100 Frankfurterinnen
und ihre Verdienste in der Stadt vorgestellt. Viele von ihnen gelangten so erstmals in die Öffentlichkeit
und gewannen an Bedeutung. Ursula Kern
Bleiben Sie neugierig!
Interessante Links:
Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung
http://www.addf-kassel.de
Das Archiv und Dokumentationszentzentrum FrauenMediaTurm
http://www.frauenmediaturm.de
Frauen Biografieforschung FemBio
http://www.fembio.org
Stiftung Haus der Geschichte http://www.hdg.de
Archiv Frau und Musik http://www.archiv-frau-musik.de
Gender Blog des HMF
https://blog.historisches-museum-frankfurt.de/tag/gender/
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